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Mit I Muvrini in die Vollen!

Der Februar begann mit einer Reise an den Genfer See, ans Suedufer – ins franzoesische Amphion.
Einen Tag Probe des neuen Programms, darauffolgend der Gig mit I MUVRINI. Es verlief sehr vielversprechend und entfachte die Vorfreude umso mehr auf die kommende Tour. Mitten in die diesbezueglichen Vorbereitungen, den immer vor einer laengeren Tour anfallenden, organisatorischen Erledigungen und den Proben zu meinem eigenen Auftritt mit MICKEY MEINERT`S TriOWL platzte noch eine Radio-Live-Show in Paris fuer FRANCE BLEU, natuerlich als Promotion fuer das neue Album GIOIA von I MUVRINI.

So weit, so gut. Nur das der Auftritt einen Tag vor meinem Gig in Detmold anfiel, und der wiederum einen Tag vor Tourbeginn in Mainz. Dergestaltige Ochsentouren fallen immer wieder mal an, und wenn der Inhalt stimmt zieht man es wie selbstverstaendlich durch, unterstuetzt durch die positive Energie der Berufung. Allerdings ergab sich noch folgendes, kleines Handicap bei der geplanten, naechtlichen Rueckfahrt aus Paris. Der Automat an der Schranke des Parkplatzes gegenueber von FRANCE BLEU weigerte sich beharrlich, meine Kreditkarte zu lesen. Da die ganze Gruppe um I MUVRINI nach erfolgtem Auftritt, an der uebrigens auch MURRAY HEAD (=>“ONE NIGHT IN BANGKOk„) mitwirkte, bereits die Oertlichkeit Richtung Nacht-Dinner verlassen hatte und der Automat mittlerweile meine Karte nicht mehr herausgab, ging ich also zurueck ins Gebaeude vom Sender, um dort mit Haenden und Fuessen kommunizierend vermittelt zu bekommen, dass jener Parkplatz nichts mit dem Radio zu tun hat, sondern privat geleitet wird. Nach einigen weiteren fruchtlosen Telefonaten und Gespraechsversuchen fand sich nach geraumer Zeit ein netter Herr vom Security Team des Senders bereit mitzukommen und mir, wenn moeglich, zu helfen. Aber auch die Anwahl der verschiedentlich dort proklamierten Notfall-Telefonnummern lief ins Leere, keine Antwort…….

Weitere sehr freundliche und hilfsbereite Pariser, eine Dame und ein Herr, fanden sich ein. Nun eben auf die unsanfte Tour: Auf Stosssstange ans Fahrzeug des nun ausfahrenden Monsieurs, dessen Karte natuerlich funktionierte, die anderen sicherten die geoeffnete Schranke mit Muskelkraft, und dann mit Schwung durch. Ein herrliches Gefuehl! Trotzdem: Zeitverlust eineinhalb Stunden und immer noch 700 Kilometer auf der Uhr.

Nach einem tief empfundenem Merci! an meine Helfer ging es nun endlich los. Zuallererst telefonisch meine Kreditkarte gesperrt, begab ich mich auf die geplante Suche nach einer Tankstelle im naechtlichen Paris. Die ersten drei Stationen waren allesamt nicht besetzt und funktionierten mit Tankautomaten, die wiederum Kreditkarten beanspruchten… Okay, dann doch auf schnellstem Weg auf die Autobahn, um dort die erste Raststaette anzufahren. Leider war die A1, die Verkehrsader von Paris in Richtung Norden, Belgien und Deutschland gesperrt. Keine Umleitung ausgeschildert und ohne zu wissen, weshalb, wie lange und bis wohin die Autobahn gesperrt ist, fuhr ich nun systematisch noerdlich Auffahrt fuer Auffahrt ab, anfangs dabei die entzueckenden Banlieus von Paris kreuzend. Wundersamerweise fand sich eine Tankautomatstelle mit Akzeptanz von Maestro, also EC-Karten. Ein voller Tank beruhigt die Nerven ungemein. Und weit noerdlich vom Aeroport Charles De Gaulles konnte ich dann tatsaehlich auf die A1 auffahren.

Um 09.30 Uhr erreichte ich mein Heim, nicht ohne noch eine unvermeidbare zweistuendige Schlafpause in Belgien einzulegen, aus der ich schlotternd erwachte. Kurz nochmal aufs Ohr gehauen und dann eingeladen fuer den Gig mit MICKEY MEINERT`S TriOWL im KAISERKELLER in Detmold.

Hier gibt es einen Pressebericht im PDF-Format

Toll zu erleben, wie viele Interessierte doch teilhaben wollten an diesem Abend, obgleich wir nicht im Programmheft beworben wurden, da wir recht kurzfristig fuer eine andere Band eingesprungen sind. Und schade, dass einige fortgeschickt werden mussten, da ausverkauft……. Nun denn, es war ein heisser und langer Auftritt mit viel Humor und Spielfreude und meinen leidenschaftlich aufspielenden Freunden ZACKY und WUNZ.

Nach wenigen Stunden Schlaf schnell gepackt und auf nach Mainz zum Tour-Auftakt mit I MUVRINI.

In der ausverkauften Kirche gibt es nochmal ein paar extra Prozente Atmosphaere speziell bei den meditativeren Songs. Auch das deutsche Publikum ist total begeistert. Schoen, dass beseelte und doch fremdlaendische Kultur so grenzuebergreifend begeistert und verstanden wird, wozu auch Kim Altmeyer beitraegt. Sie uebersetzt einige der Ansagen und Geschichten von Jean-Francois Bernardini fuer das deutsche Publikum.

Und weiter in Richtung Westen, in die Niederlande. Dort zuerst Groningen im Norden Hollands. Auch hier geht die Post unvermindert ab, die Uebersetzungen ins niederlaendische uebernimmt Marlene Lokin.

Bisheriger Hoehepunkt dieser Tour ist Amsterdam, aus zwei Gruenden: Erstens haben wir im ehrwuerdigen PARADISO gespielt, eine ehemalige Kirche und einer der renommiertesten Konzerthallen Europas. Zuletzt war ich 1992 dort, mit STEPHAN EICHER. Muss wohl kaum erwaehnen, welch einzigartige Athmosphaere dort herrschte. Ganz sicher in der Top 3 meiner geliebten Auftrittsorte!

Zum zweiten fand am naechsten Morgen ein Treffen mit einigen um das Gedenken an ANNE FRANK sehr engagierten Kuenstlern statt.

Kern dieser Begegnung war die Ueberreichung eines jungen Ablegers des Anne-Frank-Kastanienbaumes an JEAN-FRANCOIS BERNARDINI. Dieser Baum stellte fuer zwei Jahre mehr oder weniger die einzige Verbindung Annes zur Aussenwelt dar, konnte sie doch in ihrem Versteck durch das eine kleine zur Durchsicht erbleibende Fenster an Hand der Baumkrone den Wandel der Gezeiten verfolgen, bevor sie dann durch Verrat doch noch entdeckt, verhaftet und deportiert wurde.

Auch auf Korsika spielt die Kastanie eine sehr wichtige Rolle, hat sie doch in vielen schwierigen Jahren das Ueberleben vieler Menschen als Nahrungsmittel gesichert. Es handelt sich dort allerdings um eine andere Art von Kastanie, aus welcher uebrigens auch ein sehr leckeres Bier gebraut wird: PIETRA. So wird J.F. denn bald, soweit der junge Ableger stark genug ist, diese Kastanie an einem besonderen Ort auf Korsika einpflanzen. Eine ganz wundervolle Idee…

www.support-annefranktree.nl

Zum Abschluss der Holland-Trilogie im ebenso begeisterungsfaehigen Tilburg wurde uns noch ein aeusserst delizioeses Nacht-Dinner beim Edel-Italiener serviert! So laesst sich`s gut aushalten. Von den Ausschweifungen in Anbetracht des folgenden Offdays zeugen noch die Wandmalereien Autogramm-Widmungen, angefertigt auf besonderen Wunsch des Restaurantchefs. Wann dort wohl die Maler kommen?