02- 07.06.2009
Eine verrückte Woche liegt hinter mir. Sie begann mit 3 Tagen Marokko inkl. An – und Abreise, mit I MUVRINI in der alten Königsstadt Fès anlässlich der traditionellen Musikreihe FESTIVAL DE FÈS.
Nach einem sehr sinnlich – mystischem Nachmittagskonzert im Garten–Innenhof des Museums Batha (die Bühne befand sich unter einer gewaltigen, weit verzweigten 400 jährigen Eiche), zur angelegten Flora aus aller Herren Länder und mit stets begleitenden Vogelstimmen, sind wir stundenlang in der Medina der Altstadt herumgelaufen, durch die schier endlosen engen Gassen der Souks. wo teilweise nur 2 Personen nebeneinander passen. Gerüche der vielen orientalischen Gewürze krochen unaufhörlich in die Nase, ab und an abgelöst durch Parfum–Düfte oder aber auch strengem Leder – und damit zusammenhängendem Blut–Dunst aus Schlachtungen in kleinen Innenhöfen, akustisch umrahmt von allerlei Handwerksgeräuschen wie das Hämmern auf Messing und den Diskussionen der Einheimischen in kleinen Cafe– und Teestuben.
Wenn lauteres Geschrei sich Gehör verschaffte, war es ratsam, sich schnell und eng an die Seite zu drücken, denn es folgten unweigerlich ein schwer bepackter Esel mit seinem eiligen Führer hinten dran. Es war fast ein Wunder, keinen Unfall bzw. Zusammenstoß dort erfahren zu haben.
Wären die Fernseher und Handys nicht gewesen, mag es hier vor hunderten von Jahren nicht viel anders ausgesehen haben. Hiernach besuchten wir ein Konzert in einem ausladendem Palasthof („Bab Makina“), wo auf riesiger Open – Air Bühne mit zwei großen links- und rechtsseitigen Projektionsflächen munter mediterran drauflos musiziert wurde. Fantastischer Sound mit alten, authentischen Instrumenten, verrückte Rhythmen und typische Gesänge umschmeichelten die Ohren und dazu schien der Mond sozusagen , von meinem Blickpunkt aus geradewegs über der Bühne. 1001 Nacht in echt, magisch…
Es folgte die Ankunft daheim mit anschließender, ganztägiger Probe im idyllisch gelegenem „YELLOW-WALL“ – Studio, am Waldesrand, zwischen Porta Westfalica und Bückeburg im Weserbergland.
Als Vorbereitung auf die „GERRY WEBER OPEN 2009“ im dortigen Event – Center mit „MICKEY MEINERT & FRIENDS“, in Erwartung einer Dienstleistung…
Welch Genuss mit guten Freunden zu spielen, die darüber hinaus auch noch fabelhafte Musiker sind und ihrer Spielfreude freien Lauf lassen, das Ganze gepaart mit Herzlichkeit und Disziplin, der Berufsethik folgend professionell vorbereitet – und das alles mit mehr als einem Lächeln!
Dank Euch allen! Ihr habt diesen durchaus langen Tag mit nicht zu einfachem Publikum (da möglicherweise auch schon überfordert durch ganztägliches Entertainment) wiederum zu einem Erlebnis mit herrlich beseelten und humorvollen Momenten gemacht, sei es On – oder Backstage!
DIETMAR „DIDI“ MÖLLER / KEYBOARDS, VOCALS
ATHANASIOUS „ZACKY“ TSOUKAS / DRUMS & PERCUSSION
Als Mega – Kontrast – Finale gings dann nach ein paar wenigen Stunden Schlaf in meine dörfliche Nachbargemeinde Klüt, wo ich bereits im April zu einem sehr atmosphärischen „Kulturfrühstück“ beitragen durfte. Dieses mal bekam es das Attribut „spezial“ angekleidet, da „Open – Air“ und mit 3 Acts besetzt, in wundervollem Ambiente, so eine Art „Natur–Open–Air–Gelände“.
Hier nun konnte ich meinem innersten Anliegen freien Lauf lassen, meine(rts) Musik spielen, meine(rts) Geschichten erzählen!!!!
Obgleich bewölkt, hielt sich das Wetter, auch niemals zu kalt. Und wiederum war alles liebevoll organisiert, da mag ich vor allem Doris erwähnen, aus meiner gefühlten Unkenntnis heraus wahrscheinlich bestimmt das Herz dieser Veranstaltung. Unabdinglich auch das große Finale mit allen Protagonisten:
Dirk Schelpmeier (übrigens auch mein Nachbar, guter Freund, Haus–und-Hof–Fotograf, ehemaliger Gitarrenschüler und Landplagegeist) sowie Volkwin Müller mit Mike Turnbull
Und wiederum nicht zu vergessen mein liebster Freund „Zacky“ : Dein großes Herz und Deine Leidenschaft sind wahrhaftig ein Geschenk für mich!
Diese Woche, wenngleich „nur“ auf 2 Kontinenten, führte durch 3 Welten, von denen 2 in OWL liegen. Ganz egal, das Leben ist schon verrückt und kann so wunderschön sein, solange es solche turbulenten Erlebnisse bereit hält und ich in der dankbaren Lage bin, es erleben zu dürfen und zu können.